Full text: 19. Jahrbuch der K. K. Exportakademie (19)

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vielleicht die Möglichkeit zum Distanzverkehre bietet oder gar 
selbst die Initiative ergreift, um sich am internationalen Handel 
.expansiv zu betätigen, um in Europa oder Nordamerika mit Hilfe 
eigener Zweigniederlassungen heimische Produkte abzusetzen 1 ) 
und fremde Erzeugnisse einzukaufen. Wird auch durch die Nivel 
lierungstendenz für das eine oder andere Wirtschaftsgebiet die 
kulturelle Vermittlungstätigkeit des Handels überflüssig, so findet 
er dagegen durch Erschließung jungfräulicher Gebiete immer 
wieder brachen Boden vor 2 ). 
Unternehmungslustige Produzenten und Konsumenten, be 
ziehungsweise Händler sind vielfach daran gegangen Exporteur 
und Importeur zu umgehen, ihre kulturelle Funktion dem eigenen 
Betriebe zu integrieren. Diesem Bestreben mag auch die kulturelle 
Annäherung einen kräftigen Antrieb verliehen haben, allein dort, 
•wo wesentliche Schwierigkeiten der geschilderten Art bestehen, wird 
mau des Exporteurs und Importeurs als Spezialisten nicht entraten 
können 3 ), die direkte Verbindung wird sich aus verschiedenen, 
hier nicht näher zu erörternden Gründen nicht rentieren. Zudem 
werden nur Unternehmen, welche kraft ihrer Kapitalsfundierung 
die nötige Organisation zu schaffen in der Lage sind, einem der 
artigen Bestreben folgen können. 
Hat die Weltwirtschaft der kulturellen Funktion vor allem 
4ie Angliederung weiter wertvoller Gebiete zu danken, so haben 
sich Staaten und kaufmännische Korporationen in richtiger Er 
kenntnis und Würdigung ihrer Produktivität deren Förderung 
durch materielle und moralische Unterstützung des Außenhandels 
angelegen sein lassen 4 ). 
Die Kreditfunktion. 
Welches sind die privatwirtschaftlichen Zustände beim Er 
zeuger und Verbraucher, die eine unmittelbare Verbindung zum 
Austausche wirtschaftlicher Güter ausschließen und. daher die 
Kreditfunktion des Handels erfordern? Mangel an flüssigen Mitteln 
beim Erzeuger oder Verbraucher oder aber bei beiden, welcher 
welche neben dein Warengeschäfte das Speditions- und Bankgeschäft betrieb, 
im Handel mit Montenegro durch bequeme Konditionen und weitgehendes Ent 
gegenkommen bei der Geschäftsdurehführuiig namhafte Fortschritte gemacht. 
i) Im japanischen Seidenhandel z. B., der früher ausschließlich in fremden 
Händen lag, spielen heute einheimische Firmen, die „Mitsui Bussan Kaisha 
an der Spitze, die führende Rolle. 
5) Marokko, Zentralafrika, Südsee, Kanada. „Siehe Zeitschrift für Handels- 
wissenschaft und Handelaforschung. Beiblatt. Der Kaufmann und das Leben. 
1914. Heft 12. „Governor und Company of Adventurers of England tradmg 
into Hudsons Bay.” Ludwig W. Schmidt, London. 
3 ) Siehe Dr. J. F. Schär. Handelsbetriebslehre. L, S. 189. übersichtliche 
Zusammenstellung der Grundlagen und Bedingungen für den direkten Export. 
4) Regrat. A. Schmid. Die Förderung des Außenhandels.
	        
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