Full text: 20. Jahrbuch der Exportakademie (20)

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die erfolgten Geschäftsabschlüsse der Liquidationskasse anzuzeigen 
wogegen ihm seine Vermittlungsgebühr seitens der Kasse am Ende 
]edes Jahres ausbezahlt wird. Die Sensarie ist in ihrer Höhe von 
der Börsedirektion festgesetzt und betrug 1914 y,o/ 0 von jedem 
Geschäftsabschluß. Die Kasse rechnet jedem der Kontrahenten die 
Hälfte dieser Vermittlungsgebühr auf, zieht sich aber von dem 
Guthaben des Sensals eine Manipulationsgebühr von 6 bis 10 Heller 
für jeden gehandelten Sack Kaffee ab. Dem Sensal steht es frei 
diese Manipulationsgebühr den Klienten anzurechnen. 
Tatsächlich kommen die Sensale den Kontrahenten meist 
sehr entgegen. Sie verzichten in der Regel auf die Anrechnung 
der Manipulationsgebühr und begnügen sich von Seite des Ver 
käufers vielfach mit der halben Sensarie. 
Die Bestimmungen über den Terminhandel sehen für den 
Sensal das Selbsteintrittsrecht vor. Er kann den Namen des Kon 
trahenten verschweigen und gilt der Kasse gegenüber als 
Kontrahent. Er hat dann die Rechte seines Klienten zu wahren 
und dessen Pflichten aus dem Geschäfte zu erfüllen. Kommt der 
Klient seinen Verpflichtungen nicht nach, so haftet der Sensal 
der Kasse mit seinem eigenen Vermögen. 
4. Die Terminware. 
Gegenstand des Termingeschäftes kann je nach der Verein- 
barung der Kontrahenten Santoskaffee oder Riokaffee bilden 
Lm für den einheitlichen Geschäftsabschluß sowohl wie für die 
gegenseitige Kompensierung der Kontrakte eine entsprechende 
Basis bezüglich der Qualität dieser Kaffees herzustellen, läßt die 
Borsedirektion jährlich (wegen der Verschiedenheiten des Ernte 
ausfalles) „Borsentypen” als Qualitätsmuster festlegen, aus denen 
em bestimmter Durchschnitt die Grundlage der Terminabschlusse 
bildet. Die Peststellung der Typen erfolgt im Herbst jedes Jahres 
durch ein zehngliedriges Komitee, das von der Börsedirektion aus 
sachverständigen Interessenten (8 Kaffeehändler und 2 Börse 
sensale) ernannt wird. Das Komitee lehnt sich hiebei stets an die 
i 6r blamburger Börse an, denen gegenüber die Triester 
yuaiitatsmuster meist etwas minderwertig ausfallen. Das Komitee 
stellt von jeder Type vier Muster zu >/ ä % auf; zwei hievon 
w -r°f Bo ™ edirektio *b zwei beim „Verein der am Kaffee 
handel beteiligten Firmen”, und zwar je eines offen und eines 
versiegelt hinterlegt. Sie dienen dazu, um im Falle von Qualitäts 
streitigkeiten zum Augenschein herangezogen zu werden. 
Die Aufstellung solcher Muster geschieht für folgende Quali- 
tatstypen; für Santoskaffee superior, good, regulär und eine 
maR d y e p? Ua ltat ’ ^ Riokaffee eiöe Gtoodqualitfit und eine Mini- 
^“inabschluß liegt nun für Santoskaffee eine Good 
average-Quahtat, für Rio die Goodtype zugrunde. Good average
	        
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