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die erfolgten Geschäftsabschlüsse der Liquidationskasse anzuzeigen
wogegen ihm seine Vermittlungsgebühr seitens der Kasse am Ende
]edes Jahres ausbezahlt wird. Die Sensarie ist in ihrer Höhe von
der Börsedirektion festgesetzt und betrug 1914 y,o/ 0 von jedem
Geschäftsabschluß. Die Kasse rechnet jedem der Kontrahenten die
Hälfte dieser Vermittlungsgebühr auf, zieht sich aber von dem
Guthaben des Sensals eine Manipulationsgebühr von 6 bis 10 Heller
für jeden gehandelten Sack Kaffee ab. Dem Sensal steht es frei
diese Manipulationsgebühr den Klienten anzurechnen.
Tatsächlich kommen die Sensale den Kontrahenten meist
sehr entgegen. Sie verzichten in der Regel auf die Anrechnung
der Manipulationsgebühr und begnügen sich von Seite des Ver
käufers vielfach mit der halben Sensarie.
Die Bestimmungen über den Terminhandel sehen für den
Sensal das Selbsteintrittsrecht vor. Er kann den Namen des Kon
trahenten verschweigen und gilt der Kasse gegenüber als
Kontrahent. Er hat dann die Rechte seines Klienten zu wahren
und dessen Pflichten aus dem Geschäfte zu erfüllen. Kommt der
Klient seinen Verpflichtungen nicht nach, so haftet der Sensal
der Kasse mit seinem eigenen Vermögen.
4. Die Terminware.
Gegenstand des Termingeschäftes kann je nach der Verein-
barung der Kontrahenten Santoskaffee oder Riokaffee bilden
Lm für den einheitlichen Geschäftsabschluß sowohl wie für die
gegenseitige Kompensierung der Kontrakte eine entsprechende
Basis bezüglich der Qualität dieser Kaffees herzustellen, läßt die
Borsedirektion jährlich (wegen der Verschiedenheiten des Ernte
ausfalles) „Borsentypen” als Qualitätsmuster festlegen, aus denen
em bestimmter Durchschnitt die Grundlage der Terminabschlusse
bildet. Die Peststellung der Typen erfolgt im Herbst jedes Jahres
durch ein zehngliedriges Komitee, das von der Börsedirektion aus
sachverständigen Interessenten (8 Kaffeehändler und 2 Börse
sensale) ernannt wird. Das Komitee lehnt sich hiebei stets an die
i 6r blamburger Börse an, denen gegenüber die Triester
yuaiitatsmuster meist etwas minderwertig ausfallen. Das Komitee
stellt von jeder Type vier Muster zu >/ ä % auf; zwei hievon
w -r°f Bo ™ edirektio *b zwei beim „Verein der am Kaffee
handel beteiligten Firmen”, und zwar je eines offen und eines
versiegelt hinterlegt. Sie dienen dazu, um im Falle von Qualitäts
streitigkeiten zum Augenschein herangezogen zu werden.
Die Aufstellung solcher Muster geschieht für folgende Quali-
tatstypen; für Santoskaffee superior, good, regulär und eine
maR d y e p? Ua ltat ’ ^ Riokaffee eiöe Gtoodqualitfit und eine Mini-
^“inabschluß liegt nun für Santoskaffee eine Good
average-Quahtat, für Rio die Goodtype zugrunde. Good average