130
Um durch ein Sinken der Preise bis zu dem Zeitpunkte, zu
welchem er den Kaffee selbst wird Weiterverkäufen können, keinen
Schaden zu erleiden, deckt er sich gleichzeitig an der Tnester
Börse durch einen Verkauf des ungefähr gleichen Quantums für
denselben Termin.
Er verkauft also (im Januar) z. B. 6 Schlüsse, das sind
1500 Sack Santoskaffee zu K 68'— und 68'10 pro 50 hg.
Die sofortige Anmeldung des Kontraktes an die Liquidations
kasse erfolgt durch ein Promemoria laut Muster 1. Gleichzeitig
erlegt der Importeur den Einschuß in der Höhe von beispiels
weise K 5'— pro Sack, d. i. K 7500'— für das abgeschlossene
Warenquantum. Die Kasse behändigt ihm am nächsten Tage für
jeden seiner 6 Schlüsse einen Liquidationsschein laut Muster 2 und
bekundet damit, daß von nun an sie als Käufer des Importeurs gilt.
Der Importeur kann im Laufe der nächsten Monate in die Lage
kommen, bei steigenden Preisen seine Kaution bei der Kasse zu
erhöhen, d. h. Nachschüsse auf Verlangen der Kasse zu erlegen
und sie bei sinkenden Preisen ganz oder teilweise wieder zuruck-
zuziehen. Das bedeutet für ihn wohl eine Anspannung seiner
finanziellen Kräfte, hat aber auf den Erfolg seiner Operationen
keinen Einfluß. , ,,
Ende April trifft die bestellte Ware aus Brasilien ein. Er
lagert sie im Magazin Nr. III der Maggazzini Generali ein und
läßt sie, um über ihre Qualität eine offizielle Bescheinigung zu
erhalten, sofort arbitrieren. Er richtet an die Liquidationskasse zu
diesem Zwecke soviel Ansuchen laut Muster Nr. 3, als _ er Lose
arbitrieren lassen will, jedes Ansuchen begleitet von einer Auf
forderung an die Verwaltung der Maggazzini Generali, die Muster
ziehung zuzulassen. Innerhalb ein bis zwei Tagen wird ihm über
jedes dieser Lose ein Arbitrationszertifikat behändigt, in welchem
das Los entweder als „consegnabile” schlechtweg, oder als^ „con-
segnabile con un abbuone (premio) di Cor. . . . per 50 %/*, oder
als „non consignabile” bezeichnet wird. Muster Nr. 4.
In dem Maße, als es nun dem Importeur gelingt, seine
effektive Ware zu verkaufen, kauft er einen Schluß nach dem
andern am Terminmarkte zurück und bekommt von der Kasse
gegen sein Promemoria sowie gegen Erlag des neuerlichen Ein
schusses Liquidationsscheine als Käufer der Kasse in die Hand.
Muster Nr, 5 und 6.
Diese liefert er gelegentlich mit der gleichen Anzahl der
früheren Liquidationsscheine aus seinen Verkäufen. zur Kom-
pensierung und Differenzabrechnung an die Kasse ein. Das be
zügliche Begleitschreiben gibt Muster Nr. 7.
Die Kasse gibt ihm die Abrechnung in Form des Musters
Nr. 8. Die daraus resultierende Kreditdifferenz wird seinem Konto
korrentkonto gutgeschrieben und die auf die kompensierten
Schlüsse entfallenden Ein- und Nachschüsse werden auf dieses
Konto übertragen.