Full text: 20. Jahrbuch der Exportakademie (20)

ihrer ersten Kalkulation beim Verkauf an die Mühle entsprach; 
der daraus resultierende Verlust ist jedoch gleichfalls durch die 
Inkassi der Differenzen am Terminmarkt gedeckt. 
Hiebei sei noch ein Punkt berührt, der sich auf die Technik 
dieser Transaktionen bezieht. Der Einkauf in der Provinz kann 
nicht zu dem gleichen Preise getätigt werden, wie die gleichzeitige 
Glattstellung des Engagements an der Börse, weil sich daraus in 
folge der örtlichen Entfernung ein Verlust für den Händler er 
geben würde. Der Händler gibt seinem Einkäufer in der Provinz 
Limite an die Hand, welche in der Weise auf den jeweiligen Börsen 
kurs basiert sind, daß sie je nach der Entfernung des Einkaufs 
ortes von der Bahn- (Schiffs-) Station, der letzteren von Budapest, 
also je nach den Übernahms-, Transport- und Versicherungsspesen, 
eine Spannung gegenüber dem Tageskurse an der Börse darstellen. 
Der Einkäufer wird täglich telegraphisch vom Börsenpreise auf dom. 
Laufenden gehalten und braucht daneben für den einzelnen Fall 
keinerlei Informationen. Er ist berechtigt, unter Berücksichtigung 
etwaiger Qualitätsdifferenzen in seinen Kaufabschlüssen höchstens 
bis zu jenem Preise zu gehen, der sich nach Abschlag der ihm 
bekannten Spannung vom Tageskurse ergibt. Von seinen Einkäufen 
gibt er sofort telegraphische Nachricht an den Vertreter seines 
Hauses an der Börse, der die Glattstellung am Terminmarkte un 
mittelbar vornimmt. Die erwähnte Spannung ist stets etwas größer 
gehalten, als sie den tatsächlich auflaufenden Spesen entspricht, 
weil der Händler auch mit momentanen Kursschwankungen zu 
seinen Ungunsten rechnen muß und weil er darin überdies eine 
geringe Gewinnmarge einkalkuliert.
	        
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