Full text: 20. Jahrbuch der Exportakademie (20)

164 
croise), welches eine Kreuzung des feinwolligen weiblichen Merino 
schafes mit dem grobhaarigen englischen Glanzwollschafe ist; ferner 
das Marschschaf; das Heidschaf (die Heidschnucke) und das Zackei 
schaf. 
Klassifikation und Handelssorten. 
Da die Wollen untereinander so große Verschiedenheiten 
aufweisen, werden sie im Handelsverkehre einer Klassifizierung 
unterworfen, und zwar baut sich diese auf der B einheit auf, 
worunter man den Durchmesser des Wollhaaros versteht. Be 
züglich dieser Eigenschaft gibt es nicht nur bei den verschiedenen 
Schafrassen große Unterschiede, sondern auch die einzelnen Partien 
des gleichen Vlieses 1 ) weisen solche auf. Die äußersten Grenzwerte 
in der Feinheit bewegen sich zwischen 1/90 und 1/12 mm. Die 
vollkommen genaue Ermittlung der Feinheit erfolgt durch die 
Eriometer (Wollmesser), das sind sehr genau gearbeitete Präzisions 
instrumente, welche mittels eines Mikroskopes und einer feinen 
Meß- und Ablesevorrichtung den Durchmesser ermitteln. In der 
Praxis geschieht aber die Foinheitsbostimmung zumeist nach dem 
Augenmaße oder mit Hilfe des von Sorge erfundenen Wollklassi- 
fikators (Wollkräuselungsmessors). Man schließt von der Anzahl 
der Kräuselbögen auf die Feinheit, da Kräuselung und Feinheit 
in einem innigen Wechselverhältnisse zueinander stehen, und zwar 
gilt der Satz: „Je mehr Kräuselungen auf die Einheit entfallen, 
desto feiner ist das Plaar.” 
Dieses Instrument klassifiziert die Wolle nach folgenden 
Feinheitssorten beziehungsweise .Feinheitsgraden nach Dollond 
(1 Grad Dollond = 1/10.000" englisch = 0-00254 mm). 
1. S. E. = Superelekta 6° D 
2. E. == Elekta 7° D 
3. P. = Prima 8° D 
4 S. = Sekunda 9° I) 
5. T. = Tertia 10° D 
6. Q. = Quarta 11° D 
Außerdem unterscheidet man noch: 7. Quinta, 8. Sexta, 9. Stücke, 
das sind die unzusammenhängenden Teile vom Bauche, der Schwanz 
wurzel und den Füßen und 10. Locken, das ist die Wolle von 
der Stirne und dem Scheitel. Zu den Sorten 1 bis 4 gehören 
feine Wollen, 6 bis 6 Mittelwollen, 7 bis 8 ordinäre Wollen und 
9 bis 10 schlechte Wollen und Abfälle. 
Die Klassifikation der Australwollen, welche nach erfolgter 
Schur in die für Zwecke der Tucherzeugung geeigneten Streich 
wollen (first clothing, welche die feinfaserigen und seeond clothing, 
die die grobfaserigen Wollen vorstellen) und die längeren für 
Kammgarngewebe verwendbaren Kammwollen (first eombing und 
i) Vlies ist die übliche Bezeichnung für das Haarkleid des Schafes.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.