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Saison
1908/12
1913
Gesamt
einfuhr an
Capwollen
nach England
(in Ballen)
301,119
358,280
Davon gingen
auf den Lon
doner Markt
53.919
47,280
17'9
13-2
nach
dem Innern jdemKontment Amerika
%
78.240
128.000
26-0
35'7
%■
%
168.040
182.000
55-8
60-8
920
1.000
! 0-3
0-3
Bei den Capwollen sieht man, daß für sie der Londoner Markt
im engeren Sinne bei weitem nicht die Rolle spielt, wie es bei
den australasischen Wollen der Fall ist; die indirekte Versendung
nach dem Kontinent (über England) steht an erster Stelle. 1912
wurden 42.388 Ballen und 1913 35.588 Ballen Capwollen auf den
dortigen Auktionen ausgeboten. Was den Grad der Reinigung
vom Schweiße anbelangt, so entfielen im Jahre 1910 von den^ aus
Südafrika zum Export gelangenden Wollen nur 3 4 5°/o auf scoureds;
alles übrige waren Sehweißwollen.
Londons beherrschende Weltmarktsstellung in Kolonialwollen
ist einerseits auf das enge wirtschaftliche Abhängigkeitsverhältnis,
in welchem die Kolonien, insbesondere in finanzieller Hinsicht, zum
Mutterlande stehen und anderseits auf den großen WoUverbrauch
der dortigen Industrie (im Mittel der Jahre 1905/07 298 Millionen
Kilogramm, 1908/10 322 Millionen Kilogramm und 1911/13 358 Mil
lionen Kilogramm), für welche das aus der eigenen Produktion
geschöpfte Rohmaterial bei weitem nicht ausreicht (1911 betrug die
Wollproduktion im Vereinigten Königreiche 61*6 Millionen Kilo
gramm und 1913 56'6 Millionen Kilogramm), zurückzuführen. Über
ein Drittel der von England importierten Kolonialwollen sind für
die Wiederausfuhr nach Deutschland, Belgien, Frankreich und den
Vereinigten Staaten von Amerika bestimmt.
Außer den Kolonialwollauktionen werden in London noch
sechs Feinwollauktionen (Fine Wool Sales) und vier Auk
tionen von geringwertigen Wollen (Low Wool Sales) ab-
gehalton. Bei ersteron werden vorwiegend Punta Arenaswollen
und im geringen Maße auch solche von den Falkland-Inseln, den
La Plata-Staaten usw., und bei den letzteren, hauptsächlich per
sische und in kleinen Mengen auch ostindische, russische, asiatische,
marokkanische und chinesische Wollen ausgeboten.
Liverpool. Auf diesem Platze konzentriert sich der gesamte
Handel in ostindiseher Wolle. Auktionen finden dort sechsmal
im Jahre, von denen jede ein bis zwei Wochen dauert, statt.
Außer den die Auktionen beherrschenden ostindischen Wollen
werden dort im geringen Umfange auch Wollen aus den
Mittelmeerländern, den La Plata-Staaten, Peru und Chile ausge
boten.
Die Preise der in England zum Verkaufe gelangenden Wollen
verstehen sich in Pence pro Pfund englisch.
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