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findliehen Lager von Brauneisenstein und Kupferkies wurden schon
zur Zeit der römischen Herrschaft ausgebeutet. Auch mächtige
Stöcke von Schwefelkies sind vorhanden, wurden aber erst seit
1906 abgebaut, wo eine 1T5 hn lange Drahtseilbahn zur Donau
gebaut wurde. Die während der Besetzung geförderten Kupfererze
wurden zur Verringerung der Transportkosten teils auf Kupferstein,
teils auf Rohkupfer verschmolzen, während die weitere Verar
beitung im Hinterland stattfand. Ferner wird in Majdanpek
der für die Schwefelsäureerzeugung so wichtige Schwefelkies
gewonnen.
Ein zwar in verhältnismäßig kleinen Mengen, aber vielseitig
verwendetes .Metall ist das Antimon; es ist weiß, spröde und
leicht schmelzbar und dient zur Herstellung von Hartblei, Lager
und Letternmetall. Das Belgrader Bergamt hatte daher auch zwei
Antimonbergbau- und Hüttenbetriebe neu eingerichtet. Der eine
befindet sich in Krupanj, etwa 50 km südlich von Sabae, 10 km
von der bosnischen Grenze entfernt. Dieser Bergbau wurde im
Jahre 1900 von der serbischen Regierung ins Leben gerufen, aber
1908 von einem österreichischen Privatmann übernommen. In
Krupanj waren die Wiederherstellungsarbeiten mit besonderen
Schwierigkeiten verbunden, weil das notwendige Material von der
26 km entfernten Eisenbahnstation Loznica auf einer elenden
Straße zugeführt werden mußte. Nachdem im Januar 1916 der
Betrieb aufgenommen worden war, wurden zunächst die noch
stehengebliebehen Erzreste (Grauspießglanz) gewonnen und zu
gleich mit Erfolg auf neue Erzlager geschürft. Die Hüttenanlage,
die noch aus den Fünfzigerjahren des vorigen Jahrhunderts
stammt, wo sie der Bleigewinnung diente, wurde nach erfolgter
Wiederherstellung durch Zu- und Neubauten vergrößert und für
einen wirtschaftlicheren Betrieb eingerichtet.
Der zweite Äntimonbergbau mit Hütte ist beim Dorfe Zajaca,
in der Nähe des schon genannten Ortes Loznica; diese Anlagen,
mit deren Inbetriebsetzung man im November 1916 begann, waren
in ganz besonders verwüstetem Zustand vorgefunden worden.
Auch hier wurden neue Erzlager entdeckt.
Belgrad am nächsten, am Fuße des durch den serbischen
Rückzugskampf bekannten Avala, liegt der ehern. Militärbergbau
Ripanj, etwa 2 km von der gleichnamigen Eisenbahnstation ent
fernt. Die silberhaltigen Bleierze dieser Gegend wurden schon
seit Römerzeiten ausgebeutet, zunächst im Tagbau, später mit
Hilfe von Stollen. Erst im Jahre 1888 entstand hier ein neu
zeitlicher, planmäßiger Bergbau, der aber 1911 aus Mangel an
Kapital wieder eingestellt wurde. Die Militärverwaltung ließ un
gesäumt die notwendigen Wiederherstellungsarbeiten durchführen,
so daß im Juni 1916 der Vollbetrieb aufgenommen werden konnte.
Durch das besondere Entgegenkommen des k. u. k. Militär-Berg
amtes, für das auch an dieser Stelle nochmals herzlichst gedankt
sei, war es möglich, Ripani und das später zu besprechende Babe