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wird. In noch weiterer Ferne dürfte die Umwandlung von Form
aldehyd in Zucker liegen.
Bei der Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen
Verfahren zur Erzeugung von gebundenem Stickstoff ist aber
noch ein sehr wichtiger Umstand zu beachten. Es ist nämlich sehr
wahrscheinlich, daß eine auch jetzt schon sehr ergiebige Quelle
für gebundenen Stickstoff in Zukunft viel reichlicher fließen
wird," 7 wodurch die Preise sinken müssen. Gemeint ist das
Ammoniak, beziehungsweise das Ammoniumsulfat, das in den
Leuchtgasanstalten und Destillationskokereien als Nebenerzeugn : s
gewonnen wird und das in Deutschland schätzungsweise ein
Drittel des Kriegsbedarfes an Salpetersäure gedeckt hat. Dieses
Ammoniak entstammt dem etwa 1% betragenden Stickstoffgehalt
der Kohle. Nun ist allerdings nicht jede Steinkohle zur Leuchtgas
oder Kokserzeugung geeignet, man hat aber jetzt Verfahren aus
gearbeitet (Besemfelders Mischgas, Dolenskys Trigas), wodurch
man jede noch so minderwertige Kohle (auch Braunkohle) in Heiz
gas, das dem gewöhnlichen Leuchtgas als Heizkraft allerdings
nachsteht, Teer und Ammoniak auflösen kann und nur die
Mineralsubstanzen (Schlacke) der Kohlen Zurückbleiben. Die Ver
treter dieser sogenannten .Kohlenvergasung” liegen in argem
Kampf mit den Leuchtgas- und Kokereiinteressenten; alle sind
aber darin einig, daß die direkte Verbrennung der Kohle in den
Haus- und Fabriksfeuerungen eigentlich eine barbarische Ver
schwendung eines kostbaren und nicht unerschöpflichen Volks
vermögens bedeutet. Würde man, was natürlich ein unerreichbares
Ideal ist, sämtliche Stein- und Braunkohle vergasen, im Haushalt
und zur Erzeugung des in der Industrie zum Heizen, Trocknen
und für chemische Zwecke benötigten Dampfes Gasheizung ver
wenden, ferner die die Wärme nur bis zu l7°/o ausnützende
Dampfmaschine ganz durch Gas-, Benzol- und Teerölmotoren er
setzen, so könnte man nach Angaben Besemfelders mit dem
vierten Teil der heute notwendigen Kohlenmenge das Auslangen
finden. Mag diese Berechnung auch zu optimistisch sein, so ist
doch sicher, daß Deutschland in vielleicht nicht allzuferner Zeit
imstande sein wird, seinen gesamten Bedarf an ungebundenem
Stickstoff aus seiner Kohle billiger als nach jedem, anderen Ver
fahren zu decken. Bemerkenswert ist, daß die großen Mengen
Schwefelsäure, die zur Bindung des bei der Kohlenvergasung ent
stehenden Ammoniaks notwendig wären, aus dem 1 bis 1’5%
betragenden Schwefelgehalt der Steinkohle bestritten werden
könnten. Gegenwärtig wird dieser Schwefel, der beim Destillieren
der Steinkohle zum Teil als Schwefelwasserstoff entweicht, noch
wenig ausgenützt. Welche Wichtigkeit man dem Problem der
besseren Ausnützung der Kohle beimißt, zeigt der Umstand, daß
man in Deutschland und Deutschösterreich eigene Anstalten für
Kohlenforschung errichtet hat. In Deutschland wurde auch als
erster Schritt des hier notwendigen staatlichen Eingreifens — denn