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einer bäuerlichen, nicht zumindest auch die auf ein sehr erfolg
reiches und immer wieder gedrucktes Erstlingswerk, John
Colliers „View* zurückgehende Tradition mögen hiefür be
stimmend gewesen sein. Lancashire bietet demnach ein gutes
Gebiet für eine eingehende Untersuchung der Dialektliteratur.
KAPITEL 2.
Die Anfänge. „Tim Bobbin” und seine unmittelbaren
Nachfolger.
1746 war in der Juninummer des „Gentleman’s Magazine” ^im Bobbin’’
Exmoor Courtship veröffentlieht worden. In der Julinummer
folgte das ältere, bereits 1727 in „Brice’s Weekly Journal’',
einer Lokalzeitschrift in Exeter, gedruckte Exmoor Scolding.
Der Einsender (er zeichnet H. Oxon) bemerkt in seinem Be
gleitschreiben an dem Herausgeber: „I could wish you would
add a requöst that your correspondents in other counties would
favour the public by your means with as good and as co-
pions a sample of their particular dialects.” Im Oktober des
selben Jahres wird diesem Wunsche entsprochen. Auf S. 527
heißt es: „We have received a Dialogue in the Lancashire Dia-
lect, but as the pecularity of it consists chiefly in a corrupt
pronunciation of known words with few Originals, and as the
subject is dry and unentertaining, we shall only give a Voca-
bulary of all the provincial real words, with some of the cor-
ruptions, as a specimen; and add a few lines of the perfor-
mance.” Die angezeigte Schrift ist der „View of the Lancashire
Dialect, by way of Dialogue between Tummus o’ William’s o’
Margit’s o’ Roaf’s and Meary o’ Dick’s o’ Tummus’ o’ Peggy’s”,
dessen Autor „Tim Bobbin” zeichnet. „Tim” ist Timothy, Bobbin,
Spule führt uns gleich in den Begriffskreis der Baumwoll-
industrie, die bereits damals als Hausindustrie in Lancashire
bedeutsam war. Erfand doch 1767 Hargreaves in Stanhill die
Spinnmaschine. Der Dialog war im September 1746 im „British
Magazine* (S. 268—272 undSupplementfor the year 1746, S. 437 bis
441) erschienen, doch ohne Glossar. Die Notiz geht daher auf
die erste Ausgabe in Buchform, die in Manchester gedruckt
worden war. Die Möglichkeit, daß das Büchlein erst auf die An
regung des Einsenders der Exmoor Dialoge hin entstand, oder
daß die Veröffentlichung dieser in der angesehenen Londoner
Zeitschrift dem Autor Mut gab, ähnliches zu wagen, ist wohl
rorhanden. Geradesogut kann er unabhängig bloß unter dem
Einflüsse des neuerwachten Interesses für volkstümliche Lite
ratur, ähnlich wie vor ihm der Pfarrherr in Devonshire, sein
Werk verfaßt haben. Seine Briefe geben uns hierüber keinen
Aufschluß.