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Rhymes”, 1844 „Walks in South Lancashire and its borders”,
1850 „Tawk o’ Seawth Lancashire”, 1853 „Life of Amos Ogden”,
185 4 eine Ausgabe des Tim Bobbin mit Einleitung und durch
greifenderer Systemisierung der Orthographie. 1861 wurde ihm
eine kleine Stellung im Somerset House („messenger”) angeboten,
die er annahm. Trotz des leichten Dienstes und der kurzen
Ax-beitszeit hielt er es aber nicht lange aus. Heimweh und Sehn
sucht nach der alten Umgebung und den früheren Freunden
gibt er als Grund für seine Rückkehr in die Heimat an; er
wird aber die Stelle auch unter seiner Würde gehalten haben.
Seine letzten Lebensjahre brachte er in Moston, Harpurhey bei
Manchester zu und starb dort am 13. März 1872, gerade als er
sein 85. Lebensjahr antrat.
Nur wenige seiner Gedichte sind im Dialekt: „Tim Bobbin s Gedichte
Grave” (siehe S. 13), „ADialogue between a cotton manufacturer
and a handloom weaver” (Gespräch über politische Fragen und die
Kornzölle), „The Fray of Stockport” (1818) „The Gonnor” (1812,
zwei Freiheitslieder aus der sturmbewegten Jugendzeit). Von
den Gedichten in der Schriftsprache sind nicht viele von Inter
esse. In der Ländschaftslyrik wie „Spring”, „To a snowdrop”,
„A winter’s day and night”, der pastoralen Liebeslyrik wie „The
rosy beauty”, „Bright eyes”, oder den vaterländischen Stücken wie
„God save the Queen” ist er ganz konventionell. Es sind dilet
tantische Spielereien. Eigenes zu sagen weiß er in der Arbeiter
lyrik, wie „My winder (Mädchen, das beim Weben hilft)” oder
„A head piece”. Dem poesielosen Alltagsleben des Ax’beiters
gewinnt er hier lyrische, sonst unbeachtete Seiten ab. Bezeich
nend für ihn, ja für das tief religiös denkende, wesleyanische
Lancashire ist seine soziale Lyrik. Ganz anders als seine Vor-
bilder, sein Freund Ebenezer Elliot oder Thomas Hood
erhebt er keine wilden Anklagen gegen die Gesellschaft oder
entwirft düstere, verzweiflungsvolle Stimmungsbilder. Auch er
versteht zu klagen, seine Klagen klingen aber in Gottergeben
heit aus und sind voll Zuversicht auf eine bessere Zukunft.
Beispiele sind „Homely rhymes on bad times” und „God help
the poor”, wohl sein bestes Gedicht, das auch Mrs. Gaskell
in „Mary Barton” zitiert. An seine soziale Lyrik schließt sich
eine Übersetzung von Berangers „La Lyonnaise” an.
Viel gelesen und geschätzt waren auch seine „Walks in waiksm^
South Lancashire and its borders”. Historische Erinnerungen siure —
an einzelne öi’tlichkeiten bringt er hier in ansprechender Form
und kommt hiermit dem noch heute in Manchester und über
haupt in Lancashire sehr lebhaftem Interesse für liebhaberische
Beschäftigung mit der Vergangenheit des Landes entgegen.
Ähnliches enthalten die stattlichen Bände „Populär Traditions
of Lancashire” von J. Roby 86 ) aus den Zwanziger- und Dreißiger
jahren. Neben historischen Nachrichten nimmt hier Folkloristi
sches einen breiten Raum ein.
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