Full text: 22. Jahrbuch der Hochschule für Welthandel (22)

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zu halten, machte ihm großen Spaß. 1862 ließ er ein zweites 
folgen, zuerst in „Rochdale Spectator”, dann 1864 selbständig. 
Wie im ersten beschreibt hier wieder derselbe Bauer den Be 
such bei der zweiten, Londoner Weltausstellung: »0 full true 
un pertiMer okeawnt o wat me Un maw mistris seede un yerd 
wi’ gooin, to th’ greyte Eggsibishun e’ Lundun, e’ eyghteene 
hundurth un sixty two, printed over ogen fro’ th’ Rachde Ob 
server, oppokeawnt o so monny foke axin for it. Rachde 1864.” 
Bis 1865 dauerte seine tätige Verbindung mit dem Journalis 
mus. 1*68 unternahm er mit zehn ähnlich religiös empfindenden 
Freunden wie er, hauptsächlich Geistlichen, eine Reise ins heilige 
Land. Die Beschreibung dieser im „Note book” betont humo 
ristische Situationen, die vielfach dadurch entstehen, daß die 
Gesellschaft immer und überall Hymnen zu singen beginnt, ein 
wohl unabhängiges Gegenstück zu Mark Twains gleichzeitigen, 
unvergänglichen „Innocents Abroad”. 
Leicht lehrhafte Absicht ist bei Ormerod seiner ganzen 
Geistesrichtung zufolge nicht verwunderlich. Sein „Felly fro Rachde” 
ist daher weniger die reine Schwankfigur, die das Opfer von 
großstädtischen Spitzbuben und Witzbolden wird, als der lern 
begierige dörfische Arbeiter. Mit offenen Augen schaut er in 
das Getriebe der Weltstadt, bewundert die Herrlichkeiten der 
Ausstellung, lehnt aber doch vieles am Stadtleben in voller 
Überzeugung ab. 
Rein humoristisch ist James Taylor Staton (1817 bis 
1875), der Herausgeber der ältesten Dialektzeitschrift „The 
BowtonLuminary an Tum Fowt Telegraph” (1852—1861, 13 Bde.). 
Bezeichnenderweise nennt er seinen Typus „Bobby Shuttle” 
(= Weberschiffchen), er ist also ein Baumwollweber. Dieser 
erzählt uns von seinen Besuchen bei Lokalausstellungen, Festen, 
öffentlichen Einrichtungen, ja selbst von einer Reise zur Aus 
stellung in Paris 38 ). Seine Frau Sayroh begleitet ihn bei diesen 
'Besuchen stets, eine Abwechslung bietende Erweiterung des 
ursprünglichen Motives, die auch Ormerod in seinem zweiten 
„Okeawnt”, vielleicht durch Statons Beispiel veranlaßt, anwendet. 
An die Ausstellungsberichte schließen sich die gattungsmäßig 
ähnlichen „Milisho Pappers of Obadiah Hezekiah Jeremiah 
Joddrill”, die in Briefform gehalten sind, an 39 ). 
„The Bowton Luminary” ist auf Absatz unter der Ar 
beiterbevölkerung berechnet. Es bringt Dialektliteratur ins Volk. 
JedeWoche erscheint es, acht Quartseiten stark. Alles ist im Dialekt 
geschrieben: wie der Herausgeber anläßlich einer Besprechung 
von Edwin Waughs „Come whoam to thi childer an’ me” selbst 
sagt 40 ), im Dialekt von Bolton, der mit dem Waughs und Tim 
Bobbins nicht übereinstimmt. Ein politischer Leitartikel be 
spricht in jeder Nummer die innere oder äußere Politik, oder 
gibt Ratschläge volkstümlicher Art. Der Standpunkt ist der 
des arbeitenden Mannes, unabhängig von irgend einer Partei, 
Der Bauerr- 
typus bei Or 
merod 
J. T. Staton 
„Bobby 
Shuttle” 
The Bowton 
Luminary
	        
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