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zu halten, machte ihm großen Spaß. 1862 ließ er ein zweites
folgen, zuerst in „Rochdale Spectator”, dann 1864 selbständig.
Wie im ersten beschreibt hier wieder derselbe Bauer den Be
such bei der zweiten, Londoner Weltausstellung: »0 full true
un pertiMer okeawnt o wat me Un maw mistris seede un yerd
wi’ gooin, to th’ greyte Eggsibishun e’ Lundun, e’ eyghteene
hundurth un sixty two, printed over ogen fro’ th’ Rachde Ob
server, oppokeawnt o so monny foke axin for it. Rachde 1864.”
Bis 1865 dauerte seine tätige Verbindung mit dem Journalis
mus. 1*68 unternahm er mit zehn ähnlich religiös empfindenden
Freunden wie er, hauptsächlich Geistlichen, eine Reise ins heilige
Land. Die Beschreibung dieser im „Note book” betont humo
ristische Situationen, die vielfach dadurch entstehen, daß die
Gesellschaft immer und überall Hymnen zu singen beginnt, ein
wohl unabhängiges Gegenstück zu Mark Twains gleichzeitigen,
unvergänglichen „Innocents Abroad”.
Leicht lehrhafte Absicht ist bei Ormerod seiner ganzen
Geistesrichtung zufolge nicht verwunderlich. Sein „Felly fro Rachde”
ist daher weniger die reine Schwankfigur, die das Opfer von
großstädtischen Spitzbuben und Witzbolden wird, als der lern
begierige dörfische Arbeiter. Mit offenen Augen schaut er in
das Getriebe der Weltstadt, bewundert die Herrlichkeiten der
Ausstellung, lehnt aber doch vieles am Stadtleben in voller
Überzeugung ab.
Rein humoristisch ist James Taylor Staton (1817 bis
1875), der Herausgeber der ältesten Dialektzeitschrift „The
BowtonLuminary an Tum Fowt Telegraph” (1852—1861, 13 Bde.).
Bezeichnenderweise nennt er seinen Typus „Bobby Shuttle”
(= Weberschiffchen), er ist also ein Baumwollweber. Dieser
erzählt uns von seinen Besuchen bei Lokalausstellungen, Festen,
öffentlichen Einrichtungen, ja selbst von einer Reise zur Aus
stellung in Paris 38 ). Seine Frau Sayroh begleitet ihn bei diesen
'Besuchen stets, eine Abwechslung bietende Erweiterung des
ursprünglichen Motives, die auch Ormerod in seinem zweiten
„Okeawnt”, vielleicht durch Statons Beispiel veranlaßt, anwendet.
An die Ausstellungsberichte schließen sich die gattungsmäßig
ähnlichen „Milisho Pappers of Obadiah Hezekiah Jeremiah
Joddrill”, die in Briefform gehalten sind, an 39 ).
„The Bowton Luminary” ist auf Absatz unter der Ar
beiterbevölkerung berechnet. Es bringt Dialektliteratur ins Volk.
JedeWoche erscheint es, acht Quartseiten stark. Alles ist im Dialekt
geschrieben: wie der Herausgeber anläßlich einer Besprechung
von Edwin Waughs „Come whoam to thi childer an’ me” selbst
sagt 40 ), im Dialekt von Bolton, der mit dem Waughs und Tim
Bobbins nicht übereinstimmt. Ein politischer Leitartikel be
spricht in jeder Nummer die innere oder äußere Politik, oder
gibt Ratschläge volkstümlicher Art. Der Standpunkt ist der
des arbeitenden Mannes, unabhängig von irgend einer Partei,
Der Bauerr-
typus bei Or
merod
J. T. Staton
„Bobby
Shuttle”
The Bowton
Luminary