Full text: 22. Jahrbuch der Hochschule für Welthandel (22)

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Come whoam 
to thi childer 
an’ me 
Volkstümlich 
keit 
Inhalt 
Entstehung 
Ho’ Clough”). Als Literat versäumt er nicht, sich des heimi 
schen Dialektdichters „Tim Bobbin” zu erinnern. „The Cottage 
of Tim Bobbin, and the Village of Milnrow” erzählt mit liebe 
voller Genauigkeit allerlei Traditionen des Dörfleins, wo er als 
Schulmeister gewirkt. Dieser Skizze schließt sich 1858 die ähn 
liche „The Birthplace of Tim Bobbin” 52 ) an. Die „Sketches” 
hatten hauptsächlich lokalen Erfolg, immerhin nannte auchCarlyle 
den Autor, dessen Buch ihm zufällig in die Hände kam „A man 
of decided merit”. 
Inzwischen war Waugh durch das Gedicht „Come whoam 
to thi childer an’ me” (1856) allgemein bekannt geworden. Sein 
erster dichterischer Versuch stammte aus dem Jahre 1850; es 
sind zwei anspruchslose Gedichtlein in der Schriftsprache „To 
a Rose-tree in my Workshop” (später „To a Rose-tree on my 
Window Sill”) und „The true Nobleman” (später „The Man of 
Time”). „Come whoam to thi childer an’ me” wurde zuerst im 
„Manchester Examiner” veröffentlicht und dann von David Kelly, 
einem Buchdrucker mit literarischen Interessen, auf lose Blätter 
neu gedruckt, die er das Stück für einen Penny verkaufte. Die 
Nachfrage war sogleich überaus groß, nicht nur in Lancashire, 
sondern in ganz England und selbst in den Kolonien. Die „Satur- 
day Review” nannte das Gedicht „one of the most delicious 
idylls in the world”. Miss Coutts (die spätere Baroness Burdett- 
Coutts) ließ an die zehn- oder zwanzigtausend Stück davon 
gratis verteilen 53 ). Noch heute ist es das bekannteste Dialekt 
stück in Lancashire. 
Trauliche Herzlichkeit atmet das ganze. Es ist ein Dialog. 
Die Frau kommt ins Wirtshaus und stellt ihrem Manne dar. 
wie es zu Hause gemütlich hergerichtet sei, wie die Kinder nach 
ihm verlangten, ehe sie zu Bett gingen, wie sie sich selbst end 
lich so einsam gefühlt habe, drum „Komme nach Haus zu den 
Kindern und mir”. „Jedem von Euch habe ich etwas mit 
gebracht”, antwortet er, „gleich komme ich nach Hause, denn 
wenn ich auch ganz gern mit den Freunden beim Glase sitze, 
so habe ich doch nirgends rechte Freude als bei den Kindern 
und dir.” 
Idyllische Schilderungen des einfachen Hauswesens sind 
seit der Schilderung des Abends im vierten Buch von Cowpers 
„Task” und Burns „The Cotter’s Saturday Night” in der eng 
lischen Literatur keine Seltenheit. Tennyson hat im „Enoch 
Arden”, den „English Idylls” und den ländlichen Stücken wie 
„The Grandmother” den gleichen Ton angeschlagen. Waughs Ver 
dienst liegt in der Unmittelbarkeit der Wirkung, die durch den 
Dialog und die feine realistische Kleinkunst in der Schilderung 
des Hauswesens, dann aber nicht zumindest auch durch die 
Verwendung des Dialektes bedingt ist. Daß ein eigenes Erleb 
nis des Dichters seinem Werke zugrunde liegen soll, erklärt 
vieles von seiner Lebensfrische. Sein persönlicher Freund Ben
	        
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