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„Beson
Stories’
Inhalt
halt bloß vom Ertrage seiner schriftstellerischen Tätigkeit zu be
streiten und dieStelle alsStadtagent einer größerenBuchdruckerei,
welche er in den letzten Jahren innehatte, aufzugeben In den
folgenden Jahren schrieb er hauptsächlich kurze Skizzen, die
im „Manchester Examiner” und abwechselnd mit solchen von
Ben Brierley im Supplement der „Manchester Weekly Times* er
schienen, so die Geistergeschichte „The Goblin’s Grave” (1861),;
der Schwank „The Barrel Organ” (1865), die Reisebeschreibungen
aus dem Seengebiet, die 1864 in dem Bande „Rambles in the
Lake Country and its borders” vereinigt wurden 55 ), die Schilde
rungen der Not der Arbeiter während der „Cotton famine” 56 ),;
die 1867 als „Home-life of the Lancashire Factory Folk during
, Ben the Cotton famine” 6 ’') in Buchform erschienen 58 ). Als B. Brierley
in der „Weekly Times” statt kurzen Erzählungen 1864 den
Roman „The Layrock of Langleyside* veröffentlichte und sich'
deshalb die Auflage des Blattes stark erhöhte, verlangte man
von Waugh etwas ähnliches 59 ). Er war sich wohl bewußt, daß
ein zusammenhängender Roman seine Sache nicht sei und
schrieb daher die bloß durch die Hauptfigur, den Besenbinder
und Eseltreiber „Ben” lose zusammenhängenden „Besom Ben
Stories” 60 ): „Besom Ben”, „Ben an’ th’ Bantam”, „Th’owd Blan-
ket”, „Sneck Bant, or th’ owd Tow-Bar”. Später schloß er noch
„Yeth Snobs an’ Scaplins, or Tufts of Heather and Chips of
Rock” 61 ) an. Diese Erzählungen gehören zu den bekanntesten
und besten Stücken von Waughs Prosa.
Den Kern der beiden ersten Erzählungen bilden Schwank
motive. In den weiteren gewinnt das Idyllische, Sentimentale
das Übergewicht über das Humoristische.
„Besom Ben” kommt auf dem Heimweg mit seinem Esel Dimple bei ;
einer Spinnerei vorbei. Ein paar Arbeiter sind gerade damit beschäftigt,
Wollballen mit einem Aufzug in den Dachboden zu ziehen, die ein anderer
unten anhängt. Sie fangen ein Gespräch an, dann will Enoch einen Krug
Bier aus dem Wirtshaus holen und Ben soll währenddessen seine Arbeit
tun. Da hat er auf einmal einen närrischen Einfall: Statt der Wolle Dimple
an den Aufzug zu hängen. Das arme Tier wird aufgezogen, schon reut seinem
Herrn, was er getan. Der Esel verschwindet in der Mühle; es dunkelt be
reits, endlich kommt En-och. Ben muß gestehen. Doch Enoch ist von den
beiden Arbeitern schon in den Spaß eingeweiht. Der Esel wurde ins Wirts
haus getrieben, dort das Pfund Fleisch, das Ben nach Hause mitbringen
wollte, zum Mahle zubereitet, das Gelegenheit zu einer Zecherei gibt. Ein
alter Mann erbarmt sich des närrischen Ben, holt ihn und gibt ihm den
Esel zurück. Zu Hause entdeckt er im Korbe statt des Rindfleisches — einen
Schafskopf.
In „Ben an’ th’ Bantam” erhalten wir im ersten Kapitel (17 Seiten)
eine eingehende Schilderung des Morgens in Bens Häuschen. Dann geht er
an die tägliche Arbeit, Besen in der Nachbarschaft zu verkaufen. Er muß
ins Wirtshaus, wo sich tags zuvor die dumme Geschichte mit dem Esel zu
getragen hat. Schon ist er, glücklich ohne viel Spott losgekommen zu sein,
dabei weiterzugehen, da ruft ihn der Wirt zurück. Ob er nicht einen Hahn
in einem Korbe zum Müller tragen und unterwegs beim alten Billy eine
Botschaft ausrichten wolle. Ein Shilling gebe er ihm als Lohn. Gern ist Ben
hiezu bereit. Der Hahn wird ihm in einem Korb übergeben. Bei Billy wird
er freundlich aufgenommen, in die Stube geführt und ihm ein Glas Bier
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