Full text: 22. Jahrbuch der Hochschule für Welthandel (22)

36 
breitete er Gedichte auf „broad-sides” und fand gerne Käufer. 
Von „The Shurat weyver’s song” (Klage des Webers über die 
kurze und daher sehwer zu verarbeitende indische Baumwolle) 
soll er 14.000 Stück verkauft haben. 1883 erschienen seine Ge 
dichte in Dialekt und Schriftsprache als „Lancashire Songs, 
with other Sketches’’ in Buchform. Am unmittelbarsten wirken 
nur die auf die „Cotton famine* Bezug nehmenden, wie „Th’ 
Shurat weyver’s song”, „Cowd winter is comin once moor” 
(Dialekt), oder „The Cry of the Crowd”, „The Spinner’s Home” 
^Schriftsprache) und ähnliche. Die übrigen Gedichte sind teils 
didaktisch, teils reflektierend oder rein politisch (z. B. „Bad 
Times”, 1879, für Freihandel) Ihr poetischer Wert ist gering. 
Joseph Ramsbottom 94 ) vereinigte seine Gedichte in dem J.Bamsbottom 
Bande „Phases of Distress: Lancashire Rhymes” 95 ). 
Den sozialen Fragen ferne stehen die Dichtungen von E ‘ E - Bealey 
Richard R. Bealey (geb. 1838) 96 ), Die Themen seiner Dialekt 
gedichte sind Erinnerungen an vergangene Zeiten, eheliche 
Liebe, Freude an Kindern (unter diesen wohl sein bestes Werk 
„Eawr Bessy”), dann einfache Reflexionen. Die Schriftsprache 
verwendet er für Landschaftslyrik, Weihnachtslieder, zum Aus 
drucke von Heimatsliebe und ähnlichem. Als Dialektlyriker aus 
derselben Zeit sind noch J. W. Mellor („Uncle Owden”) 97 ) und J- w. Meiior 
James Standing 98 ) zu nennen. j. Standing 
Bereits aus einer neueren Zeit stammen die Dialekt 
gedichte des Seidenwebers Thomas Brierley von Alkrington t. Brieriey 
bei Middleton, der, wenn auch schon 1838 geboren, seine Ge- 
dichte zusammen mit ein paar Prosaskizzen erst 1894 als „The 
countrified Pieces” 99 ) herausgab. Das Landleben auf dem Heim 
arbeiterdorf bietet ihm den Stoff für die Gedichte im Dialekt 
und in der Schriftsprache. Lehrhaftes fehlt auch bei ihm nicht. 
J. Trafford Clegg 100 ), der als Prosaist bedeutender und dort J. t. ciegg 
zu würdigen ist, schrieb außer ein paar Gelegenheitsgedichten 
anspruchslose lyrische Stücke, wie das stark auf ausgetretenen 
Pfaden die Not der Arbeiter dem Überfluß der Reichen gegen 
überstellende „Deawn i’ th’ shade”; die Klage des Flusses, der 
von den Fabriksabwässern verschmutzt wird, „ A yeawl fro th’ 
Roch”, oder die Schilderung des Armeleutviertels „Twenty Row” 
nach dem Muster von Laycocks „Bowton Yard”. 
Noch mehr als in der Lyrik ist in der sentimentalen Dorf- sentimentale 
erzahlung Edwin Waughs Einfluß vorherrschend. Durch sein ge n 
„Come whoam etc.” wurde Miss R. Lahee (1831— : 1895) 101 ) zu MlS3 E - Lahe« 
schriftstellerischem Schaffen angeregt. In Garlow in Irland ge 
bürtig, kam sie in ihrem 24. Jahre nach Rochdale, wo sie ganz 
heimisch wurde. Ihr Erstlingswerk „The sporting party, and 
Neddy Fitton’s visit to th’ Earl o’ Derby” 102 ), hat Edwin Waugh 
sehr geschätzt. In der Form ist es seinen eigenen Dorfge 
schichten ähnlich: Eine Jagdgesellschaft kehrt bei einem alten 
Bauernehepaar ein und wird freundlich aufgenommen. Die 
3*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.