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breitete er Gedichte auf „broad-sides” und fand gerne Käufer.
Von „The Shurat weyver’s song” (Klage des Webers über die
kurze und daher sehwer zu verarbeitende indische Baumwolle)
soll er 14.000 Stück verkauft haben. 1883 erschienen seine Ge
dichte in Dialekt und Schriftsprache als „Lancashire Songs,
with other Sketches’’ in Buchform. Am unmittelbarsten wirken
nur die auf die „Cotton famine* Bezug nehmenden, wie „Th’
Shurat weyver’s song”, „Cowd winter is comin once moor”
(Dialekt), oder „The Cry of the Crowd”, „The Spinner’s Home”
^Schriftsprache) und ähnliche. Die übrigen Gedichte sind teils
didaktisch, teils reflektierend oder rein politisch (z. B. „Bad
Times”, 1879, für Freihandel) Ihr poetischer Wert ist gering.
Joseph Ramsbottom 94 ) vereinigte seine Gedichte in dem J.Bamsbottom
Bande „Phases of Distress: Lancashire Rhymes” 95 ).
Den sozialen Fragen ferne stehen die Dichtungen von E ‘ E - Bealey
Richard R. Bealey (geb. 1838) 96 ), Die Themen seiner Dialekt
gedichte sind Erinnerungen an vergangene Zeiten, eheliche
Liebe, Freude an Kindern (unter diesen wohl sein bestes Werk
„Eawr Bessy”), dann einfache Reflexionen. Die Schriftsprache
verwendet er für Landschaftslyrik, Weihnachtslieder, zum Aus
drucke von Heimatsliebe und ähnlichem. Als Dialektlyriker aus
derselben Zeit sind noch J. W. Mellor („Uncle Owden”) 97 ) und J- w. Meiior
James Standing 98 ) zu nennen. j. Standing
Bereits aus einer neueren Zeit stammen die Dialekt
gedichte des Seidenwebers Thomas Brierley von Alkrington t. Brieriey
bei Middleton, der, wenn auch schon 1838 geboren, seine Ge-
dichte zusammen mit ein paar Prosaskizzen erst 1894 als „The
countrified Pieces” 99 ) herausgab. Das Landleben auf dem Heim
arbeiterdorf bietet ihm den Stoff für die Gedichte im Dialekt
und in der Schriftsprache. Lehrhaftes fehlt auch bei ihm nicht.
J. Trafford Clegg 100 ), der als Prosaist bedeutender und dort J. t. ciegg
zu würdigen ist, schrieb außer ein paar Gelegenheitsgedichten
anspruchslose lyrische Stücke, wie das stark auf ausgetretenen
Pfaden die Not der Arbeiter dem Überfluß der Reichen gegen
überstellende „Deawn i’ th’ shade”; die Klage des Flusses, der
von den Fabriksabwässern verschmutzt wird, „ A yeawl fro th’
Roch”, oder die Schilderung des Armeleutviertels „Twenty Row”
nach dem Muster von Laycocks „Bowton Yard”.
Noch mehr als in der Lyrik ist in der sentimentalen Dorf- sentimentale
erzahlung Edwin Waughs Einfluß vorherrschend. Durch sein ge n
„Come whoam etc.” wurde Miss R. Lahee (1831— : 1895) 101 ) zu MlS3 E - Lahe«
schriftstellerischem Schaffen angeregt. In Garlow in Irland ge
bürtig, kam sie in ihrem 24. Jahre nach Rochdale, wo sie ganz
heimisch wurde. Ihr Erstlingswerk „The sporting party, and
Neddy Fitton’s visit to th’ Earl o’ Derby” 102 ), hat Edwin Waugh
sehr geschätzt. In der Form ist es seinen eigenen Dorfge
schichten ähnlich: Eine Jagdgesellschaft kehrt bei einem alten
Bauernehepaar ein und wird freundlich aufgenommen. Die
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